Hier kann man gut den schönen Raum sehen. Zoey Zoebeley, die Leiterin der Galerie des Jazzclubs “Unterfahrt” bespricht gerade mit dem Autor Stefan Erhardt den geplanten Ablauf des Abends. Stefan hat “Jazzverse” geschrieben, zu denen er sich von einigen meiner Zeichnungen inspirieren lies.
Wir hatten uns gefreut, dass die geraden Linien der Backsteinwände uns die Hängung sehr erleichtern würden. Nachdem wir einige der Rahmen dann tatsächlich in Reih und Glied gehängt hatten, übrigens nicht ganz so mühelos, wie wir uns das erhofft hatten, stellten wir fest, dass es gähnend langweilig aussah. Zoey hatte dann die gute Idee, die Zeichnungen wellenförmig anzuordnen und die Rahmen wie Noten auf Notenlinien tanzen zu lassen.
Damit das alles aber nicht wie ein einziges Durcheinander wirkte, haben wir peinlich genau auf die immer gleichen Abstände der Rahmen zueinander geachtet. Roland (leider ohne Bild) wurde während der Hängung von Zoey zum “technischen Leiter” ernannt. Dieser Ehrentitel bedeutet nichts anderes, als dass er in den 5 Stunden, die wir zu dritt für die Hängung benötigten, die meiste Arbeit hatte. Mindestens 5oo Mal musste er die Leiter rauf und runter klettern, weil Zoey und ich (die künstlerischen Leiterinnen !) ständig was zu meckern hatten.
Ohne Zoeys unermüdliche Hilfe hätten wir die Hängung nicht so schnell hinbekommen. Man glaubt ja gar nicht, was alles zu tun ist. Haken müssen auf Nylonschnüre gezogen werden, die Stühle und Tische, die schwergewichtiger sind, als sie aussehen, mussten herum geschoben werden. Wir arbeiteten mit zwei Leitern und dauernd musste irgendwo etwas nachjustiert werden.
Martin, der Tontechniker, zeigt mir, wie man in ein Mikrofon spricht. Für mich eine Premiere.
Der Abend beginnt mit Tizian Jost am Piano. Er hat wunderschön gespielt.
Zoey begrüßt die Gäste zur Ausstellungseröffung und zur “art session”. Alle zwei Monate haben in der Unterfahrt der Jazz, die bildende Kunst und diesmal auch die Literatur, bei der “art session” ihren gemeinsamen Auftritt.
Stefan Erhard lies aus seinen “Jazzversen”.
Ich erzähle etwas von meinen Jazzdrawings und wie sie entstehen.(Wie sie entstehen kann man übrigens hier nachlesen)
War ich froh, als ich meine “Rede” hinter mir hatte. Jetzt weiß ich, wie sich Lampenfieber anfühlt. Froh und erleichtert habe ich mich zu Petra und Harald an den Tisch gesetzt. Die beiden waren so lieb und sind an diesem Abend gekommen, um mir “seelischen” Beistand zu leisten, den ich sehr nötig hatte. Für einen Künstler ist es schon immer eine Herausforderung seine Arbeiten in der Öffentlickeit zu präsentieren (vom öffentlichen Reden ganz zu schweigen). Deshalb bewundere ich Musiker immer ganz besonders. Sie lassen ihre Kunst entstehen, während das Publikum anwesend ist. Das muss man sich mal vorstellen! Ich dagegen hänge meine Bilder an die Wand und gehe dann einfach wieder. Die Reaktion auf meine Kunst bekomme ich, im Gegensatz zu den Live-Musikern, überhaupt nicht mit.
Petra, übrigens, ist die Münchner Autorin Petra Bachmann, die unter dem Pseudonym “Preißndirndl” aus der Sicht einer “Zuagroasten” in ihrem Blog “Culinaria & Bavaria” über das kulturelle und kulinarische München schreibt. Dort, auf ihrem Blog, haben wir uns auch kennengelernt. Ich bin so eine München-Verrückte und sehr begeistert darüber, was sie über München alles zu berichten weiß. Roland und ich hoffen in absehbarer Zeit nach München umziehen zu können.
Petra Bachmann hat, neben etlichen Kinderbüchern, auch einen München-Reiseführer verfasst, “München-Treffpunkt Marienplatz”, den man als e-book über ihren Blog erwerben kann. (Hochgradige Empfehlung für alle, die München besuchen wollen.)
Später am Abend wurde dann ordentlich gejammt und es wurde noch eine lange Nacht.